So ungewöhnlich und selten der Bauauftrag gewirkt haben mag, so souverän, schlicht und klar wurde er dann aber ausgeführt. Für die Bundeswehr hat das Architektur Büro Jäcklein eine KFZ-Waschhalle in der Rhön-Kaserne bei Wildflecken errichtet.
Das Nutzgebäude war freistehend auf einer Grünfläche zu planen, sollte funktional sein und „wartungsarm“. Also haben die Architekten die 1045 m³ Rauminhalt in eine Blechschachtel gepackt und mit einem anziehend wirkenden Eingangstor versehen. Hier findet sich dann doch ein wenig Bauschmuck an dem ansonsten schnörkellos einfach gehaltenen Neubau.
Während der Betonkubus an drei Seiten in silbergraue Aluminium-Profilbahnen gekleidet ist, wurde das Einlasstor portalartig in die Stirnwand geschoben, so dass eine trichterförmige Leibungsführung erzielt werden konnte. Zeichenhaft ist der Sichtbeton hier grün gefasst und scheint von einer modernen Variante des Stucco lustro patiniert. Hinter der tiefen Leibung erstreckt sich entlang der nördlichen Gebäudeflanke die Technikzone. Der gebäudehohe Waschraum wird von Stahlstegen begleitet, die es erlauben, die Fahrzeuge unkompliziert auch von oben zu reinigen. Der Innenraum ist komplett in betongrauem Sichtbeton gehalten, nur die Fundamentplatte ist entsprechend den Anforderungen des Wasserhaushaltsgesetzes
mit einer grüneingefärbten Beschichtung versehen. Die Sogwirkung, die mit der Portalform erzeugt wird, setzt sich in der Bodenfläche fließend fort.
Schlichte Konstruktion, klare Form, technoide Materialien und Farben-Minimalismus finden so zu einem Bauwerk zusammen, das aufmerksam werden lässt, ohne dass es schrill tut und darüber die Deckung vernachlässigt.
Bauherr:
Staatliches Bauamt Schweinfurt
Nutzfläche: 160m²
Bruttorauminhalt: 1.045m³
Mitarbeit:
Christoph Katzenberger
Baubeginn: Mai 2014
Fertigstellung: April 2015
Fotos: Chris Saile, Würzburg
Text: Rüdiger Klein, Bamberg