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Grundschule und Kita Kürnach

Erweiterungen Grundschule Kürnach

Die Grundschule Kürnach wurde zwischen 1968 und 1970 errichtet und inzwischen zweimal erweitert. Das erste Mal 2002, als steigende Schülerzahlen aus Kürnach und Prosselsheim den Bau von acht neuen Klassenzimmern und einer Aula notwendig machten. Davon später mehr.

Und dann 17 Jahre später, als es in der Gemeinde Bedarf für eine neue Kindertagesstätte und eine Mittagsbetreuung für die Schülerinnen und Schüler gab. Jäcklein Architekten konnten 2018 in einer vorgeschalteten Mehrfachbeauftragung (VgVVerfahren) die Jury überzeugen mit einer Teilaufstockung eines Flügels der bestehenden Schule und einem kompakten Erweiterungsbau. Im Erdgeschoss fanden zwei Krippen und zwei Kindergartengruppen ein Zuhause. Im Obergeschoss entstanden die Betreuungsräume für 120 Schulkinder, eine Küche und ein Speisesaal. Im aufgestockten Gebäudeteil wurden Personal-, Beratungs- und Lagerräume der Mittagsbetreuung untergebracht. Die Krippe ist für 24 Kinder im Alter von ein bis drei Jahren ausgelegt. Der Kindergarten wurde für 50 Kinder konzipiert.

Die Gruppenräume sind so geplant, dass eine flexible Nutzung durch Krippe und Kindergarten möglich ist.

Am neu entstandenen Lichthof führt eine offene Treppe ins Obergeschoss. Dort können auch die Kita-Kinder verpflegt werden. An der Nordfassade befindet sich ein Mehrzweckraum mit angrenzendem Elternsprechzimmer. Ein Aufzug sichert den barrierefreien Zugang zu allen Räumen im Neubau und zu den vier Klassenzimmern im alten Schulgebäude.

Mittagsbetreuung

Die Räume der Mittagsbetreuung im Obergeschoss des Neubaus erreicht man aber auch über die Treppenhäuser im alten Schulhaus. Die kleinen Räume sind für etwa zwölf, die großen für rund 25 Kinder ausgelegt. Flur und Speisebereich bilden zusammen einen großen Raum, der bis an die Nordfassade reicht.  Über einen Freisitz und einen Steg gelangt man zum großzügigen Außenbereich, der sowohl von den Schulkindern als auch von den Kindergartenkindern genutzt werden kann. Diese Freiflächen orientieren sich Richtung Westen, weg vom Schulbetrieb im Osten, der so ungestört bleibt. Im Bereich der Aufstockung befinden

sich die Selbstversorgerküche, Speisesaal, Elternsprechzimmer, Personal-, Besprechungs und Förderlehrerräume, Umkleiden, Toiletten sowie Lagerräume für Schule.

Der Mehrzweckraum als Bindeglied zwischen Kindergarten und Schule ist so angeordnet, dass er außerhalb der Kita-Öffnungszeiten auch von der Schule oder anderen Interessenten genutzt werden kann. Zum Innenhof lässt er sich großzügig öffnen. Durch die enge Bindung des Neubaus an den Altbau kann die Erschließungsstruktur mitgenutzt werden. Das garantiert eine hohe Wirtschaftlichkeit und Funktionalität. Außerdem konnte der Verbrauch wertvoller Außenfläche für das neue Gebäude auf ein Minimum reduziert werden. Die Aufstockung wurde in Holzbau umgesetzt, um die statische Belastung des Bestandes gering zu halten. Auch beim Anbau entschieden sich die Architekten für einen Holzbau beim Obergeschoss. Mit vorgefertigten Holzbauelementen konnte die Bauzeit verkürzt, die Belastung des Schulbetriebs so gering wie möglich gehalten werden. Die Fassade der Erweiterung wurde mit einer horizontal gegliederten roten Profilblechfassade verkleidet.

Energiekonzept

Der Holzbau in Verbindung mit einer Dreifachverglasung der Fenster sorgt für sehr gute Dämmwerte, die den Energieverbrauch auf ein Minimum reduzieren. Der massive Kern im Neubau fängt große Temperaturschwankungen auf und sorgt für ein ausgeglichenes Raumklima. Die bestehende Holzhackschnitzelheizung der Schule konnte weiter genutzt werden. Das Lüftungskonzept wurde analog zur energetischen Sanierung von 2009 weitergeführt. Für die passive Solarenergienutzung im Winter sowie für eine ausreichende Belichtung der Räume sorgen die großzügigen Fenster nach Süden und Westen. Raffstores bieten im Sommer ausreichend Verschattung, lassen aber gleichzeitig ausreichend Tageslicht in die Räume fallen. Die bestehende Photovoltaikanlage wurde auf den neuen Dachflächen erweitert.

Schulerweiterung 2003

Im Januar 2002 erhielten Jäcklein Architekten über einen Architektenwettbewerb den Auftrag für eine erste Erweiterung und die Sanierung der Grundschule. Das war ein großer Auftrag für das junge Büro. Der Neubau gliedert sich in zwei Teile: Die Aufstockung des südlichen Gebäuderiegels, um Klassenräume zu schaffen und eine neue Aula.

Viele Gründe sprachen für die Aufstockung des eingeschossigen Gebäudeteiles: räumliche, wirtschaftliche und ökologische. Die Tragstruktur und Versorgungsleitungen des bestehenden Baus konnten genutzt werden. Die neuen Treppen, an zentraler Stelle platziert, ermöglichen kurze Wege. Die Sanierung der alten Flachdächer wurde hinfällig und es mussten keine wertvollen Grünflächen zusätzlich versiegelt werden.

Am Ende war die Freude groß, dass die über 60 Meter lange Aufstockung samt Umbau der Klassen und Neubau der Aula in nur neun Monaten gelang und die veranschlagten Kosten eingehalten wurden.

Projektdaten

Grundschule Kürnach
Schulweg 1
97273 Kürnach

Bauherr
Schulverband Kürnach-Prosselsheim
Kirchberg 15
97273 Kürnach

Art der Nutzung
Grundschule, Hort und Kita

2021 Erweiterung Kita

Art der Nutzung
Kindertagesstätte

Anzahl der Gruppen
2 Gruppen (1–3 Jahre)
2 Gruppen (3–7 Jahre)

Anzahl der Kinder
74

Hort
(Mittagsbetreuung)
5 Gruppen (ca. 12 Kinder)
3 Gruppen (ca. 25 Kinder)

Anzahl der Kinder
120

Nutzfläche
2.152 m²

Bruttogrundfläche
4.078 m²

Bruttorauminhalt
7.500 m³

Leistungen Jäcklein Architekten
Architektur
Innenarchitektur
Brandschutznachweis
Energiekonzept

Energieausweis nach
ENEV 2016
Unterschreitung Primärenergie
um 34%

Mitarbeit
Marcel Weimar, Alexandra Kummer
Ariane Spanheimer, Karsten Otto

Statik
WSP Ingenieure, Würzburg

HLS-Planung
Konstruktionsbüro Dörflein, Kürnach

Elektroplanung
Elektroplanung Trunk, Giebelstadt

Freianlagenplanung
arc.grün, Kitzingen

Fertigstellung
2021

Text
Katharina Winterhalter

Fotos
Gerhard Hagen, Bamberg

Erweiterung Grundschule
2003

Nutzfläche
1.250 m² Erweiterung + 2.850 m² Bestand

Bruttorauminhalt
6.340 m³ Erweiterung+ 11.900 m³ Bestand

Mitarbeit
Christopher Rathmann, Christian König, Matthias Prell

Fotos
Atelier für Gestaltung, Kitzingen

Fertigstellung
2003 und 2021