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Revitalisierung Gasthaus Stern Kürnach

Revitalisierung der Dorfmitte, Gasthaus Stern

Kürnach war, im Gegensatz zu den in der Barockzeit prosperierenden Weinorten am Main, ein landwirtschaftlich geprägtes Dorf, ohne herausragende historische Bauten.

In den letzten Jahren hat sich der Ort im „Speckgürtel“ von Würzburg prächtig entwickelt. Steigende Bevölkerungszahlen, neu erschlossene Wohn- und Gewerbegebiete sowie eine gute Infrastruktur bezeugen dies.

In Kürnach gibt es im Ortskern nur noch wenige bauliche Zeugnisse der Geschichte. Insgesamt wirkt die Bebauung heute heterogen. Am Fuße des Kirchbergs gelegen, sind das ehemalige Gasthaus Stern, „die Gemeinde Schenkstatt“ sowie das Alte Rathaus wichtige Gebäude im Ortsbild. Der Gasthof Stern wurde im letzten Jahrhundert mehrfach umgebaut und überformt, sodass 2014 beim Baubeginn nur noch wenig historische Bausubstanz vorzufinden war. In unserer Planung wurde der Gasthof Stern entsprechend seiner barocken Fassung mit den schlanken Gauben, den geteilten Sprossenfenstern, geohrten Steingewänden, Gurtgesimsen, Toreinfahrt etc. rekonstruiert.

Das Grundstück fällt sehr stark vom Rathaus hin zur Hauptstraße. Die Schenkstiege verbindet den Platz vor dem Gasthaus mit dem Kirchberg.

Der Neubau tritt zum Hang zweigeschossig und zum Tal viergeschossig in Erscheinung. Entsprechend ist der Neubau teilweise zweigeschossig unterkellert.

Die Neubauten „umschließen“ den Gasthof Stern und fassen drei öffentlich zugängliche Plätze. Die verputzten Neubauten mit den gefalteten Satteldächern mit Biberschwanzdeckung, nehmen die typologischen und morphologischen Merkmale der historischen Bebauung auf. Seitlich an den Fenstern sind, als Anleihe an historische Fensterläden, Lüftungselemente mit einer ornamentalen Lochstruktur angebracht.

Der Neubau mildert die Wirkung der unmaßstäblichen und wenig attraktiven Bebauung des Nachbarn und schafft wieder die historischen Raumkanten zur Schenkstiege sowie entlang des Platzes zum Rathaus.

Im ehemaligen Gasthof sind im Erdgeschoss eine Gaststätte, im Obergeschoss und Dachgeschoss eine Anwaltskanzlei untergebracht.

In den Neubauten befinden sich Arztpraxis, Büros, Künstlerwerkstatt und Galerie.

Wir hoffen, dass mit dem neuen Areal Stern ein neuer Identifikationsort in Kürnach geschaffen wurde. Bau- und Planungsablauf wurden in einem sehenswerten Film von Sigma Plan Weimar  dokumentiert.

 

 

 

Projektdaten

Bauherr:
Gemeinde Kürnach

Nutzungen:
Ebene 1 Alt- und Neubau
Gaststätte
Ebene 2 & 3 Altbau
Anwaltskanzlei
Ebene 2 & 3 Neubau
Arztpraxis
Ebene 4 Neubau
Fahrschule & Büroflächen

Nutzfläche: 939m²

Bruttorauminhalt: 6.238m³

Vorkonzept Gasthaus & Planung Baugrube:
Architekturbüro Felix Tannenberg, Aub

Fachplanung:
Sicherheitskoordination: Architektur Büro Jäcklein
Energiekonzept: Architektur Büro Jäcklein
HLS: Okiteck, Sommerhausen
Elektrotechnik: Elektroplanungsbüro Trunk
Tragwerksplanung: WSP Ingenieure
Brandschutzkonzept: Ingenieurbüro März, Estenfeld

Bearbeitung im AB Jäcklein:
Stefan Schrauth
Julia Roth
Julia Jordan
Karsten Otto
Daniela Umbach

Bauzeit:
Beginn Abbruch/Baugrube: Oktober 2014
Baubeginn: April 2015
Fertigstellung: Dezember 2016

Fotos:
Christoph Saile, Würzburg

Auszeichnungen:
Architektouren 2017